Geschichte

Über 100 Jahre Wohnungsgenossenschaft auf dem Pfarrhübel sind eine Zeitspanne, die mittlerweile vier Generationen umfasst.

Den vollständigen Exkurs in die 100 Jahre unserer Wohnungsbaugenossenschaft können Sie im Buch “100 Jahre Wohnungsbaugenossenschaft Pfarrhübel e. G. Chemnitz” nachlesen.  Zahlreiche Anekdoten und Berichte machen diese Chronik nicht nur zum Report über das Familienwohnen in der grünen Oase am Rande von Chemnitz, sondern auch zum Geschichtszeugnis, ergänzt um historische Fakten mit dem Bezug zur jeweiligen Zeit. Die Buch mit festem Einband und 88 Seiten Inhalt im Format 215 x 215 mm ist zu den Öffnungszeiten der Geschäftsstelle zum Preis von 20,00 € erhältlich oder kann mit Vorkasse zuzüglich Versandgebühr per E-mail hier bestellt werden.

 

Chronik Leseprobe Wg Pfarrhübel

 

 

 

  • 1919

    Unter der Maxime “Am Anfang war die Tat” schlossen sich 1919 Bürger der Sadt Chemnitz zusammen, um ihre Wohnungsituation in eigener Regie zu verbessern.

    Am 1. September 1919 stellten 23 Interessenten den Antrag auf die Gründung einer Wohnungsbaugenossenschaft für Genossenschaftler, “welche die Garten- und Kleintierwirtschaft betreiben”. Diesem Antrag wurde am 16. September 1919 stattgegeben und die “Siedlungsgesellschaft Chemnitz – Markersdorf” gegründet. Am 20. Oktober 1919 gehörten bereits 60 Mitglieder der neuen Gesellschaft an, und fortlaufend wurden neue Anträge auf Mitgliedschaft beim Chemnitzer Amtsgericht eingereicht.

  • 1922-24

    In den Jahren 1922 bis 1924 wurde die Finanzierung weiterer Häuser mehr als schwierig, da die Baukosten rapide stiegen, die Löhne jedoch stagnierten. Die Inflation in Deutschland spiegelte sich auch in der Siedlungsgesellschaft wieder.

  • 1925

    Am 31. Mai 1925 wurde einem Antrag auf Umbenennung stattgegeben und die Genossenschaft unter dem neuen Namen “Pfarrhübel-Siedlung e. G. m.b.H.” beim Amtsgericht Chemnitz eingetragen.

    Das Jahr 1925 brachte einen Rekord an Neuzugängen. Über 10.000 Arbeitsstunden wurden geleistet und weiterhin 30 neue Wohnungen bezugsfertig.

  • 1926

    Hauptereignis des Jahres 1926 war die Schlüsselübergabe des neuen Siedlerheimes mit einem Kostenaufwand von 86.000 Reichsmark.

  • 1927/28

    In den Jahren 1927 / 1928 setzte sich die Erkenntnis durch, dass fortschrittliches Bauen den Einbau von Bädern und WC bedeutet. Die neuen Pläne wurden bewilligt und zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt.

    300 Mitglieder zählte nun die Genossenschaft, und viele hundert Arbeitsstunden ermöglichten es, dass ein Haus nach dem anderen förmlich aus dem Boden wuchs.

  • 1929

    Unsere Pfarrhübelsiedlung konnte mit einem wahren Volksfest auf ihr 10-jähriges Bestehen zurückblicken.

    Das größte Bauwerk, der sogenannte Marktblock mit 53 Wohnungen und zwei Konsum-Verkaufsstellen hatte jedoch für damalige Verhältnisse Riesensummen verschluckt und den Finanzplan stark überzogen.

  • 1931/32

    Auf Grund der schlechten Finanzlage der Genossenschaft und der Zahlungsunfähigkeit vieler Mitglieder war es in den Jahren 1931/1932 nicht möglich, das Spiegelbild des Marktblockes in Angriff zu nehmen, dessen Baugrube bereits ausgehoben war.

    Es wurde eine zweijährige Bauruhe beschlossen.

  • 1934-37

    430 Mitglieder registrierte die Genossenschaft in den Jahren 1934 bis 1937. Scheinbar ruhig und interessenlos vollzog sich das Leben auf dem Berg – statt dessen gewann die faschistische Ideologie die Oberhand.

    Die noch in den ersten Jahren weit um sich greifende Arbeitslosigkeit war plötzlich beseitigt – die Rüstungsindustrie stand unter Hochdruck.

    (Foto: Ziegenhüten auf dem Pfarrhübel auf Höhe heutiger Standort Tierheim)

  • 1938/39

    In den Jahren 1938/1939 wurde wieder gebaut. Auf dem Ammernsteig entstanden 60 sogenannte Volkswohnungen für Bewerber, deren Fragebögen einer “gründlichen Kontrolle” unterzogen wurden.

    Anstelle der eigentlich schon traditionellen Bäder wurden in den Häusern große Luftschutzkeller gebaut.

    Unter großem finanziellen Druck musste schließlich das Siedlerheim für 25.000 Reichsmark an die N.S.V. verkauft werden. Das Inventar übernahmen teilweise Brauereien, vieles jedoch wurde regelrecht verschachert und persönlicher Bereicherung zugeführt.

  • 1940-45

    Krieg. Frauen bangten um ihre Männer und Söhne, Kinder um ihre Väter. Am 14. Februar 1945 fielen die ersten Bomben auf den Pfarrhübel und verbreiteten Angst und Schrecken. 80 total zerstörte und unzählige beschädigte Wohnungen waren die Bilanz. (Foto: Zerstörtes Haus Pfarrhübel 32)

  • 1949

    Mit Fertigstellung der Häuser Pfarrhübel 25/27, 32 und 34 erhielten 24 der sogenannten “ausgebombten”Familien eine neue Wohnung. Es war eine Zeit, in der die Siedlerfamilie sich wieder fest zusammenschloss und füreinander da war. Zeitgleich bereiteten sich die Siedler mit Musik-, Gesangs- und Sportgruppen auf das große Fest des 30-jährige Bestehens der Pfarrhübel-Siedlung vor, fiel doch dieses Jubiläum mit der Gründung der DDR zusammen.

  • 1950-55

    In den Jahren 1950 bis 1955 galt es, die letzten sichtbaren Zeugen des 2. Weltkrieges verschwinden zu lassen. Die “Marktruine” mußte wieder aufgebaut werden. Nach mehreren Vorschlägen und Plänen bewilligte die Stadt Chemnitz, die ab 1953 Karl-Marx-Stadt hieß, die erforderlichen Mittel. Damit war der letzte große Schritt des Wiederaufbaues getan.

    Die Geschichten und Anekdoten vom Pfarrhübel lesen Sie im Buch: Hier bestellen

  • 1956-60

    Durch den Wiederaufbau war die Finanzlage der Siedlung 1956 bis 1960 in eine schwierige Situation gekommen.

    Von großer Bedeutung erwies sich die Phase der Entwicklung zur Umbildung in die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft. Steuerfreiheiten, Schuldenerlasse und Vergünstigungen entspannten die Lage und machten den Weg frei für Neubauten.

  • 1961-69

    Nachdem der sogenannte Neubau 1961 bis 1969 abgeschlossen war (Foto: Bau durch die zukünftigen Mieter Pfarrhübel 60/62), folgten auf dem Berg die Jahre der Werterhaltung und Instandsetzung, da ging es um Verschönerungen im Gelände, um den Ausbau der sozialen Einrichtungen, aber vor allem um die Rekonstruktion und Generalüberholung längst überlebter Wohnbedingungen.

  • 1969

    Im Herbst 1969 feierte die Genossenschaft ihr 50-jähriges Bestehen. Die großen Leistungen vieler Mitglieder, Handwerker und Brigaden wurden gewürdigt.

  • 1970-81

    Die Hoffnungen auf die Errichtung weiterer Neubauten schwanden 1970 bis 1981 mit den großen staatlichen Bauvorhaben der DDR-Regierung. So bestanden für die kleinen Wohnungsbaugenossenschaften keine finanziellen und materiellen Voraussetzungen. Alle Bemühungen waren ohne Erfolg. Selbst die laufende Instandsetzung unserer Wohngebäude und Grundstücke bereitete große Schwierigkeiten.

  • 1989

    Mit der Wiedervereinigung Deutschlands erlangte unsere Genossenschaft unter dem neuen Namen “Wohnungsbaugenossenschaft Pfarrhübel e.G.” ihren alten Status wieder.

  • 1993

    Im Jahr 1993 wurden die Wohnungsbaugenossenschaften nach Verabschiedung des Solidarpaktes durch den Bundestag Besitzer des bebauten Grund und Bodens. In einer beispielhaften Bauetappe konnten weitere 163 Wohnungen modernisiert werden.

  • 1994-96

    Für das Jahr des 75-jährigen Jubiläums 1994 wurde die Modernisierung weiterer 62 Wohnungen beschlossen. In den folgenden zwei Jahren bis 1996 sollte die Wohnungsmodernisierung abgeschlossen sein.

  • heute

    Bis heute blieb in unserem Umfeld mit Erneuerung von Dächern, Höfen und Fassaden sowie Erhaltung unserer Wiesen, Hecken und Umzäunungen viel zu tun. Beizutragen für eine gesunde Umwelt ist unser erklärtes Ziel.

    Die komplette Geschichte mit vielen Fotos und den kleinen Geschichten um die “Bergbewohner” der Wohnungsbaugenossenschaft Pfarrhübel eG gibt es in unserer Chronik zum Nachlesen. Einfach bestellen unter info@wgpfarrhübel.de oder zu den Öffnungszeiten der Genossenschaft im Büro kaufen.